Schritt für Schritt: Meine Erfahrungen auf dem South West Coast Path

Anfang Mai 2024 habe ich mir einen großen Traum erfüllt: Ich bin nach England aufgebrochen um den South West Coast Path zu laufen. 1014km Küste, Klippen, Meer. In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen: Ihr bekommt meine überarbeitete Packliste, Tipps zur Etappenplanung, wertvolle Infos zur Versorgung entlang des Weges, eine Kostenübersicht und das Wichtigste – wie sieht es denn eigentlich mit dem Wildcampen aus? Dazu gibt es noch noch meine „Life Lessons“, die ich aus dieser Wanderung mitgenommen habe. Viel Freude beim Lesen und natürlich auch beim Planen eures eigenen Abenteuers!

Wanderin mit Schild "Land's End"
 
Übersicht  |  ROUTE  |  Packliste  |  Etappen  |  Vor Ort  |  Kosten  |  Highlights  |  Life Lessons 
 

Übersicht

Nahaufnahme von Blumen in rosa

Der SWCP ist der längste ausgeschilderte Fernwanderweg Großbritanniens [1]. Ursprünglich wurde er von der Küstenwache angelegt, um nach Schmugglern Ausschau zu halten [5].

  • Länge: 1014 km [1]

  • Dauer: ca. 52 Tage, bei ca. 20km am Tag [2]

  • Start: Minehead in Somerset

  • Ziel: Poole in Dorset

  • Verlauf: immer an der Küste entlang durch die Grafschaften Somerset, Devon, Cornwall und Dorset

  • Beste Reisemonate: Frühling und Spätsommer [3], im Sommer ein SEHR! beliebtes Ferienziel der Einheimischen

  • Übernachtung: Von Low-Budget mit Zelt auf Campingplätzen über Hostels bis hin zu B&B und Hotels mit Gepäcktransport [4]

  • Schwierigkeit: Die Länge des Weges, aber besonders die Höhenmeter haben es in sich. Der Trail ist ein  meist gut begehbarer Wanderweg – heißt uneben, felsig, steinig, schmal, hin und wieder etwas zugewachsen. Meist gut beschildert, Karte oder GPS ist empfehlenswert.

  • Für Wen? Erfahrene Wanderer*innen mit guter körperlicher Fitness und Anfänger*innen im Fernwandern.

Meine Motivation

Bereits im Januar 2021 speicherte ich mir verschiedene Reiseführer für den South West Coast Path. Ab diesem Moment ließ mich der Gedanke an diesen Pfad nicht mehr los – die Sehnsucht, endlich einen längeren Wanderweg zu gehen, wuchs immer weiter. 2022 las ich dann „Der Salzpfad“ von Raynor Winn und war vollkommen begeistert. Besonders die Beschreibungen der wilden, rauen Küstenlandschaften und das Gefühl, eine Zeit lang wirklich in der Natur unterwegs zu sein, weckten in mir den Wunsch, diesen Weg selbst zu erleben.

Doch es brauchte noch ein weiteres Jahr und eine wachsende Unzufriedenheit in meinem Job, bis ich schließlich die Entscheidung traf: Ich werde den South West Coast Path laufen. Anfang Mai 2024 war es dann endlich soweit!

Warum gerade dieser Trail? Die Kombination von einsamen Landschaften und hervorragender Infrastruktur ist perfekt – man hat die Freiheit, zwischen Wildzelten, Campingplätzen oder gemütlichen B&Bs zu wählen. Zudem ist die Planung der Verpflegung entspannt, da man regelmäßig an Supermärkten und Cafés vorbeikommt. Besonders schätze ich die Flexibilität, die durch die vorhandenen öffentlichen Verkehrsmittel gegeben ist. Falls es aufgrund von Krankheit, Wetter oder anderen Gründen nicht weitergeht, hat man immer die Möglichkeit, eine Alternative zu finden – und diese Flexibilität habe ich leider auch gebraucht!

Insgesamt war es für mich der perfekte Einstieg ins Langstreckenwandern – ein Weg, der Freiheit bietet, aber auch die Sicherheit, dass man jederzeit flexibel auf Unvorhergesehenes reagieren kann.

Steinweg durch englische Steinhäuser
Blick über grüne Küste mit Bucht
 

Route

Komoot Collection von Dan Hobson: https://www.komoot.com/de-de/collection/887617/der-laengste-wanderweg-grossbritanniens-south-west-coast-path 

 

Packliste

Meine überarbeitete Packliste findet ihr in meinem Beitrag zur Vorbereitung auf den South West Coast Path.

Eins sag ich euch gleich. Most important thing: Stöcke!

Übersicht Ausrüstungsgegenstände Wandern und Zelten
 

Etappen

Etappenplanung

Insgesamt war ich 9 Wochen unterwegs und im  Durchschnitt legte ich täglich etwa 20 km zurück. Besonders herausfordernd war der Anfang in Somerset und Devon, wo viele Höhenmeter zu bewältigen waren. Pro Woche habe ich etwa einen Pausentag eingelegt, der für mich sehr wichtig war. Diese Tage nutzte ich, um mich zu erholen, meine Energie aufzuladen und den Proviant wieder aufzufüllen. 

In 2 Monaten sind die 52 Etappen auf jeden Fall zu schaffen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass viele Wanderführer ab der zweiten Hälfte des Trails durchgängig längere Etappen von etwa 20 km vorsehen. In der ersten Hälfte gibt es dagegen öfter kürzere Etappen von rund 10 km. Entgegen meiner Erwartung wurden die Etappen in der zweiten Hälfte für mich nicht einfacher, obwohl ich dachte, dass ich durch das regelmäßige Wandern bereits ausreichend trainiert wäre. Die längeren Tagesstrecken fordern weiterhin Kraft und Ausdauer, auch wenn man schon gut im Rhythmus ist.

Wer diese Wanderung jedoch entspannter genießen möchte, mit kürzeren Wandertagen von 10 – 15km und der Möglichkeit, an schönen Orten zu verweilen, sollte eher 3 Monate einplanen.

Meine Etappenplanung habe ich meist spontan am Tag selbst oder einen Tag im Voraus gemacht. Google Maps und Komoot waren dabei mein besten Helfer. Sehr wichtig war die Offline-Karten-Funktion von Komoot in Gebieten ohne Handyempfang.

Offenes Büchlein mit South West Coast Path Route
Offenes Büchlein mit Abschnitten des South West Coast Path

Hilfreiche Links

Tricky Etappen

  • Etappe 37 – Mündung Yealm nach Bigbury-on-Sea: Diese Etappe muss gut geplant werden, da hier eine Flussquerung zu Fuß ansteht, die nur bei Low Tide möglich ist! Bei uns war Low Tide früh um 6:50 Uhr. Wir haben uns dann einen Wildcampingplatz ca. 1h vor der Querung gesucht. Von Yealm bis zur Querung gibt es keine Unterkunftsmöglichkeiten.

  • Etappe 51 – West Lulworth nach Worth Matravers: Diese Etappe führt durch militärisches Sperrgebiet und ist nur am Wochenende begehbar. Hier findet ihr die Etappenbeschreibung der SWCP-Website mit den Feuerzeiten des Militärgebiets und Alternativroute.

 

Flussquerungen und Umleitungen

Wichtige Punkte bei der Etappenplanung sind die Flussquerungen und mögliche Umleitungen. Bei allen Flussquerungen ist es wichtig, die Gezeiten sowie die Öffnungszeiten von Fähren (falls vorhanden) zu beachten. Auch die Jahreszeiten und Wochentage können Einfluss auf die Verfügbarkeit der Übergänge haben. Im Folgenden findest du eine Übersicht der Flussquerungen. Umleitungen treten ebenfalls gelegentlich auf, oft aufgrund von Erosion oder Wegschäden. Teilweise sind die Markierungen vor Ort sehr verwirrend. Es lohnt sich daher,  sich die Infos dazu vorher auf der Website des SWCP anzusehen.

Hilfreiche Links

Tabelle zu Flussquerungen des South West Coast Path
Wanderin vor Flussquerung barfuss
Flussquerung über Brücke bei Ebbe
Boot auf Kanal
Fähre auf Kanal
 

WANDERFÜHRER VON ALEXANDER BLUMENAU

  • Teil 1: Von Minehead in Somerset bis Padstow in Cornwall [7]

  • Teil 2: An der Küste entlang durch Cornwall: Von Padstow bis Lizard Point [8]

  • Teil 3: Von Lizard Point in Cornwall bis Salcombe in Devon [9]

Den Wanderführer kann man sich auf der Website kostenlos angucken. Allerdings fehlen die letzten 2 Wochen von Salcombe bis Heaven Point.

 

Vor Ort

Wetter

Das Wetter entlang des SWCP ist sehr wechselhaft und kann sich innerhalb weniger Stunden ändern. Die Küstenregion ist für ihre schnellen Wetterwechsel bekannt, daher ist es wichtig, auf alles vorbereitet zu sein. Ich persönlich hatte Glück mit dem Wetter. So braun wie nach dem SWCP war ich nur nach meinem Auslandsjahr in Australien. Auf dem Weg habe ich aber auch schon von anderen Erlebnissen gehört – das ganze Gegenteil: Sturm, Wind, Regen.

Tipps für unterwegs

  • Wetterberichte checken: Überprüfe jeden Morgen den Wetterbericht für die Region, in der du wanderst. Lokale Wetter-Apps oder Websites wie der BBC Weather Service sind dafür ideal.

  • Flexibilität: Plane deine Etappen flexibel, sodass du bei extremen Wetterbedingungen eine Pause einlegen oder kürzere Abschnitte wählen kannst.

  • Sonnen- und Windschutz: Einfach wichtig ;-)

Wanderin bei Sturm
Wanderin in rotem Regenponcho
Wandern bei sommerlichen Temperaturen
 

Essen und Trinken

Die Versorgung mit Essen und Trinken auf dem SWCP ist einfacher, als man vielleicht denkt – vor allem, weil man regelmäßig durch kleine Küstendörfer und Städte kommt, in denen man Supermärkte, Cafés und Pubs findet. Trotzdem ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein, denn es gibt auch einige, abgelegenere Abschnitte.

Abgelegenere Abschnitte: 1 Westward Ho! – Bude, 2 Ives – Penzance, 3 Plymouth – Bigbury-on-Sea

Meistens haben Campingplätze einen kleinen Shop mit Grundnahrungsmitteln und auch ein kleines Café. Manchmal muss für diese Shops in den abgelegeneren Gebieten ein kleiner Umweg eingeplant werden.

Mein Essen unterwegs:

  • Frühstück: Haferflocken mit Trockenobst/Obst und Wasser/Jogurt, je nach Möglichkeit

  • Mittag: Chips <3, Käse, Bagels/Brot/Brötchen, Nüsse, Obst, Proteinriegel, Schoki

  • Abendessen: Trockenessen aus der Tüte (Trekkingnahrung) – diese gibt es häufig nur bei Millets vor Ort zu kaufen!

Wasser

Durch die Regelmäßigkeit von Orten, Cafés & Campingplätzen stellt Wasser kein Problem dar. Außerdem gibt es häufig Möglichkeiten Wasser an natürlichen Quellen aufzufüllen – hier aber nur mit Wasserfilter und/oder Entkeimungstabletten!

Ich hatte jeweils 2x2l Wasserflaschen mit. Genaue Infos dazu findest du in meiner Packliste.

Tipps zur Verpflegung

  1. Plane deine Verpflegungsetappen gut: Checke am Vortag, ob du bei der nächsten Etappe an Supermärkten, Cafés, Campingplätzen,etc. vorbeikommst und denke an die Öffnungszeiten!

  2. Notfallriegel: Ein Notfallriegel gehört in den Rucksack – man weiß ja nie ;-)

  3. Gönn dir etwas: Auch wenn Selbstversorgung günstiger ist, gönne dir hin und wieder ein leckeres Essen im Pub, ein englisches Frühstück oder leckeren Kuchen in einem Café. Es hebt die Stimmung und gibt Kraft für die nächsten Kilometer!

Scones mit Kaffee
Rotkehlchen am Tisch

Schlafen

Es gibt vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten, die sowohl für Minimalisten als auch für diejenigen geeignet sind, die nach etwas mehr Komfort suchen. Egal ob du lieber in der Natur übernachtest oder den Luxus eines Bettes genießt – hier ist für jeden etwas dabei.

Zelt am Wegesrand

Wildcampen

  • Offiziell: Der Weg führt über Privateigentum, kann aber im Rahmen des öffentlichen Wegerechts begangen werden [1]. In England gibt es kein Jedermannsrecht, wenn man auf dem Weg zelten will, braucht man die Erlaubnis des Landbesitzers. Entlang des Weges gibt es jedoch zahlreiche Campingplätze, die von einfach bis sehr gut ausgestattet sind [6].

  • Inoffiziell: Entlang des SWCP wird das Wildzelten geduldet. Wir haben Einheimischen auch häufig erzählt, dass wir Wildzelten möchten und haben manchmal auch Tipps für gute Plätze bekommen. Entscheidend ist respektvoll mit der Natur umzugehen und den Regeln von Leave-No-Trace zu folgen!

  1. Pitch late, leave early!

  2. Hinterlasse keinen Müll: Nimm alles, was du mitbringst, auch wieder mit. Hinterlasse den Platz so, wie du ihn vorgefunden hast.

  3. Campe möglichst außer Sichtweite von Häusern.

Campingplätze

Es gibt wirklich sehr viele Campingplätze entlang des Pfades. Bei fast jeder Etappe besteht die Möglichkeit. Wir haben häufig spontan geguckt & haben am gleichen Tag einen „Walk-in“ gemacht. Das war nur selten problematisch. Wer absolut sicher sein möchte, sollte die Plätze aber im Voraus buchen. Für „Walkers“ gibt es auch häufig einen günstigeren Preis!

Weitere Möglichkeiten:

  • Bed & Breakfasts und Pensionen

  • Hostels und Jugendherbergen

Meine Tipps:

  • Ohropax: Egal ob du im Zelt, Hostel oder B&B schläfst – es kann immer laut sein.

  • Im Voraus buchen?: In der Hochsaison oder an beliebten Etappenorten kann es sinnvoll sein, im Voraus zu buchen.

Zwei Zelte mit Wäscheleine dazwischen
 

Kosten

Übersicht Kosten

ESSEN

Morgens gab es meistens Porridge, den Wandertag über Snacks und Abends Trekkingessen aus der Tüte. Das war leider nicht besonders günstig. Häufig gab es das nur im Outdoorshop MILLETS von der Marke Firepot. 

Dazu haben wir gern Kaffeepausen mit Kuchen oder Scones gemacht. Wenn man das weglässt kann man einiges an Geld sparen. 

An den Pausentagen waren wir auch mal in Restaurants essen.

TRANSPORT

Die An- & Abreise hat jeweils knapp 250€ gekostet. Transportkosten vor Ort sind vor allem Fähren ab der Hälfte der Strecke.

Tisch im Café mit Kaffee, Kuchen und Blumen
Campingkocher auf Felsen

UNTERKÜNFTE

Unterwegs habe ich Eva kennengelernt. Wir haben uns ungefähr 1x pro Woche eine Unterkunft, wie B&B oder AirBnB, geteilt. Dadurch war es viel günstiger. Außerdem haben wir häufiger auf Campingplätzen geschlafen.

DIVERSES

Dazu zählt ausgetauschte oder neue Ausrüstungsgegenstände, Ohropax, Periodenzeugs und so weiter dazu.

 

Highlights

Persönlich

Mein persönliches Highlight waren die Menschen, die ich getroffen habe. Da ist zum einen Eva. Wir beide haben diese Reise unabhängig voneinander geplant und sind am selben Tag gestartet. Am Ende sind wir fast den ganzen Trail zusammen gelaufen – es hat einfach gepasst! Es war eine unglaublich schöne Erfahrung, wie aus wildfremden Menschen innerhalb von 8 Wochen sehr vertraute Menschen werden können. Dank ihr habe ich auch meinen Tiefpunkt der Reise überwunden. Ich wurde krank und musste 2 Etappen auslassen. An diesem Punkt war ich sehr dankbar für die gute Infrastruktur und konnte so früher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu unserer bereits gebuchten AirBnB-Wohnung fahren. Als es nach ein paar Tagen nicht besser wurde, war ich kurz davor aufzugeben. Ich hatte keine Lust mehr, noch mehr Geld für eine Unterkunft auszugeben, ohne zu wissen, wann und ob ich weiterziehen kann. Schließlich sind wir, Eva und ich, beide noch angeschlagen, aufgebrochen und haben diesen Tiefpunkt gemeinsam überwunden!

Außerdem war da Georgia, die mit ihrem Goldie Fynn auf dem Trail unterwegs war. Eine mega inspirierende Frau, die alleine von Australien nach England ging – einfach weil sie das Reisen liebt und ihren Träumen folgen will. Da war „Pink Lady“ eine Frau um die 60 Jahre, die immer wieder auf den Trail zurückkehrt um einzelne Abschnitte zu wandern. In ihrem eigenen Tempo, um die Natur und das Draußensein zu genießen. Eine so unglaublich herzliche Person mit einem unglaublichen Lächeln auf den Lippen selbst im strömenden Regen. Es gab eine noch ältere Frau, vielleicht 75 Jahre alt. Die während der Corona-Pandemie angefangen hat, Marathon zu laufen – und jetzt auch den SWCP in Abschnitten läuft. Diese Geschichten, diese Menschen sind so inspirierend und lassen einen über den berühmten Tellerrand des eigenen Lebens hinausschauen. Ich bin sehr dankbar für diese Begegnungen.

Ein weiterer Höhepunkt war für mich ein „lebenswerter Moment“. Nach einem langen Wandertag waren meine Freundin, die mich für knapp zwei Wochen besuchte, und ich auf der Suche nach einem Wildcampingplatz. Wir waren total verschwitzt, es ging durch einen Tunnel aus Büschen und überall waren kleine Fliegen! Und dann war da plötzlich der perfekte Platz, mit einer kleinen Feuerstelle, direkt am Wasser mit einem schönen Steinstrand. Wir konnten nackt baden und uns danach genauso nackt in der Sonne trocknen. Das war einfach ein echter „Es lohnt sich zu leben“-Moment!

Zwei befreundete Wanderinnen

Landschaftlich

Life Lessons

Wanderin auf mediterranem Pfad

1 EIN SCHRITT NACH DEM ANDEREN

Ich lebe oft in der Zukunft. Im Alltag driften meine Gedanken morgens schon in den Abend, abends in den nächsten Morgen oder den nächsten Tag, dazwischen in die nächste Woche & die nächsten Wochenenden. Und dazwischen zu Zielen, die Monate von mir entfernt sind, über die ich mir gerne lange den Kopf zerbreche, wie das alles wohl werden wird. Puhh. Das hat die Wanderung jedenfalls gezeigt: Es bringt nichts, die Wanderung weit im Voraus planen zu wollen. Es kann immer etwas dazwischen kommen: Wetter, Witterungsverhältnisse der Wege, persönliches Energielevel, Periode. Einen Schritt nach dem anderen und im Hier und Jetzt sein!

2 IM MOMENT SEIN & GENIESSEN WAS GERADE IST

Was habe ich von der Verwirklichung meines Traumes, wenn ich ständig im Morgen und im Planungsmodus lebe? Richtig, nichts. Im Moment zu sein und das zu genießen, was gerade ist – das hat mich tief durchatmen lassen, mich befreit von dem inneren Druck, alles vorbereiten zu müssen & alles perfekt geplant zu haben.

Wanderin am End-Marker des South West Coast Path

3 Pausen machen

Im stressigen Alltag kommen Pausen bei mir oft zu kurz. Die abgehackte To-Do-Liste ist einfach wichtiger – oder? Auch hier zeigt eine Fernwanderung, worauf es ankommt. Ohne Pausen geht es nicht! Genügend Pausen am Tag, aber auch mal ein Pausentag waren für mich notwendig, damit mein Körper & mein Kopf diese Leistung erbringen konnten. Und das möchte ich mitnehmen in meinen Alltag. Weil das Leben doch eigentlich wie eine Langstreckenwanderung ist

4 Vertrauen ins Leben

Ich lebe häufig im Gefahrenmodus, dieses oder jenes kann schief gehen, ich muss auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Das war meine Challenge für die Wanderung. Vertrauen ins Leben zu fassen. Vertrauen, dass es immer einen Weg, eine Lösung gibt und dass es irgendwie weitergeht. Auch wenn man um 19 Uhr noch kein Plan hat wo man heute Nacht schlafen wird, weil alle Campingplätze belegt sind & man so nah an einer Stadt dran ist, dass man sich schon sicher ist keinen Wildcampingspot mehr zu finden. Und dann wartet der perfekte Platz doch um die Ecke – Vertraue ins Leben!

Quellen

[1]         South West Coast Path. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=South_West_Coast_Path&oldid=237455818 (2023, accessed 25 April 2024).

[2]         52 day itinerary. South West Coast Path, https://www.southwestcoastpath.org.uk/walk-coast-path/trip-planning/SWCP-itinerary/ (accessed 25 April 2024).

[3]         Das Wetter. South West Coast Path, https://www.southwestcoastpath.org.uk/itineraries/de/das-wetter/.

[4]         Find a place to stay. South West Coast Path, https://www.southwestcoastpath.org.uk/walk-coast-path/trip-planning/stay/.

[5]         Über den Pfad. South West Coast Path, https://www.southwestcoastpath.org.uk/itineraries/de/ueber-den-pfad/.

[6]         Camping on the Coast Path. South West Coast Path, https://www.southwestcoastpath.org.uk/walk-coast-path/trip-planning/camping/.

[7]         South West Coast Path/ Wanderführer South West Coast Path – Teil 1 Von Minehead in Somerset bis Padstow in Cornwall. 1. Auflage. Berlin: epubli, 2018.

[8]         South West Coast Path/ Wanderführer South West Coast Path – Teil 2 An der Küste entlang durch Cornwall: Von Padstow bis Lizard Point. 3. Auflage. Berlin: epubli, 2018.

[9]         South West Coast Path/ Wanderführer South West Coast Path – Teil 3 Von Lizard Point in Cornwall bis Salcombe in Devon. 2. Auflage. Berlin: epubli, 2018.

Nahaufnahme rosa und lila Blumen
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South West Coast Path: Packliste für 2 Monate wandern mit Zelt